4. C128-Modus
4.1 Erweiterte Tastatur-Funktionen im C128-Modus
Die in
Kapitel 3
beschriebene und abgebildete Tastatur
enthält eine Reihe von Tasten, denen nur im C128-Modus eine Funktion
zugeordnet ist.
Zehnertastatur: Rechts neben der
Schreibmaschinentastatur befindet sich
ein Block mit den zehn Zifferntasten, dem Dezimalpunkt, der Plus- und
der Minus-Taste sowie einer Eingabetaste. Die Tasten haben dieselbe
Funktion wie die entsprechenden Tasten der Schreibmaschinentastatur.
Die ENTER-Taste entspricht dabei der RETURN-Taste. Dieser Tastenblock
erleichtert die
Eingabe großer Zahlenmengen und erlaubt mit Hilfe eines geeigneten
Programms die Simulation eines Taschenrechners.
Funktionstasten: Oberhalb der
Zehnertastatur befinden sich 4
Funktionstasten für insgesamt 8 verschiedene programmierbare
Funktionen. Die Funktionen
f1, f3, f5 und f7 werden durch Drücken der entsprechenden Taste und die
Funktionen f2, f4, f6 und f8 durch zusätzliches Niederhalten der
SHIFT-Taste
ausgeführt. Die Funktionen bestehen in simulierten Tastatureingaben und
ggfs. dem Ausführen ganzer Befehle oder Befehlsketten.
Nach dem Einschalten des Rechners sind den 8 Funktionstasten folgende
Befehle zugeordnet:
f1
f3
f5
f7
|
GRAPHIC
DIRECTORY <RETURN>
DSAVE"
LIST <RETURN> |
f2
f4
f6
f8
|
DLOAD"
SCNCLR <RETURN>
RUN <RETURN>
MONITOR <RETURN> |
Wird
f1 gedrückt, so wird das
Befehlswort
GRAPHIC
bei der
aktuellen Cursorposition angezeigt, und es brauchen nur noch die
gewünschten Parameter (s.
dort
in Kapitel 4.6) eingegeben zu werden.
Wird
f2 (
f1 zusammen mit
SHIFT)
gedrückt, so wird das Befehlswort
DLOAD" bei der
aktuellen Cursorposition angezeigt, und es braucht nur noch der
gewünschte Dateiname mit abschließendem Anführungszeichen eingegeben zu
werden.
Wird
f3 gedrückt, so wird der Befehl
DIRECTORY ausgeführt,
der das
Diskettenverzeichnis der Diskette in einem angeschlossenen
Floppy-Disk-Laufwerk
mit der Geräteadresse 8 anzeigt.
Wird
f4 (
f3 zusammen mit
SHIFT)
gedrückt, so wird der aktuelle
Bildschirm mit dem Befehl
SCNCLR
gelöscht.
Wird
f5 gedrückt, so wird das Befehlswort
DSAVE" bei der aktuellen
Cursorposition angezeigt, und es braucht nur noch der gewünschte
Dateiname mit abschließendem Anführungszeichen eingegeben zu werden.
Wird
f6 (
f5 zusammen mit
SHIFT)
gedrückt, so wird der Befehl
RUN
ausgeführt, also das gerade im Hauptspeicher befindliche BASIC-Programm
gestartet.
Wird
f7 gedrückt, so wird der Befehl
LIST ausgeführt, also das
gerade im Hauptspeicher befindliche BASIC-Programm auf dem Bildschirm
gelistet.
Wird
f8 (
f7 zusammen mit
SHIFT)
gedrückt, so wird der Maschinensprachemonitor mit dem Befehl
MONITOR aufgerufen.
Die voreingestelle Belegung der Funktionstasten kann jederzeit mit dem
KEY-Befehl (s.
dort
in Kapitel 4.6) für jede beliebige Taste geändert
oder einfach nur angezeigt werden.
Cursor-Steuertasten: Die vier
Tasten mit den
Pfeil-Symbolen links neben den Funktionstasten dienen der einfachen
Steuerung der Cursor-Bewegungen
auf dem Bildschirm. Anders als beim C64-Modus gibt es hier für jede
Cursor-Richtung eine separate Taste. Die Richtung wird durch den Pfeil
auf der
jeweiligen Taste angegeben.
HOME-Taste: Wird die
HOME-Taste zweimal aufeinanderfolgend gedrückt, so
wird ein ggfs. definiertes Bildschirmfenster (s.a.
WINDOW-Anweisung in
Kapitel 4.6 sowie die Tastensequenzen
ESC
T und
ESC B in
diesem
Abschnitt)
aufgehoben und auf den gesamten Bildschirm zurückgesetzt.
NO SCROLL-Taste: Wenn während der
Anzeige von Daten auf dem Bildschirm
dieser nach oben gerollt wird, so kann dies durch Drücken der NO
SCROLL-Taste,
die in dem Tastenblock links neben den Cursor-Steuertasten ganz rechts
angeordnet ist, verhindert werden. Die Funktion dieser Taste ähnelt der
SHIFT LOCK-Taste. Einmaliges Drücken verriegelt die Funktion
(Bildschirmrollen unterdrückt). Nochmaliges Drücken entriegelt die
Funktion
(Bildschirmrollen erlaubt).
40/80 DISPLAY-Taste: Mit Hilfe dieser
Taste kann zwischen den beiden Anzeigebreiten des C128-Modus hin- und
hergeschaltet werden (gedrückt:
80-Zeichen-Anzeige). Voraussetzung ist jedoch, daß ein
80-Zeichen-Monitor (z.B. Commodore 1902) angeschlossen ist. Auch diese
Taste verriegelt
sich beim Drücken automatisch und wird bei erneutem Drücken wieder
freigegeben.
Die Umschaltung muß jedoch
vor dem Einschalten oder
Rücksetzen
(Reset-Taste) des Computers erfolgen.
LINE FEED-Taste: Drücken dieser Taste
setzt den Cursor auf dieselbe
Spalte der folgenden Zeile.
HELP-Taste: Findet der Interpreter
während der Abarbeitung einer
Programmzeile einen Fehler, so meldet er dies mit einer Fehleranzeige
(s.
Kapitel
8.1). Wird nun die HELP-Taste gedrückt, so wird die
fehlerhafte Zeile
angezeigt und die Zeile wird ab der fehlerhaften Stelle je nach
Bildschirmmodus
entweder invers (40-Zeichen-Bildschirm) oder unterstrichen
(80-Zeichen-Bildschirm) dargestellt. Auf diese Weise wird die
Programmkorrektur sehr
erleichtert.
ASCII/DIN-Taste:
Dies ist eine
selbstverriegelnde Taste, mit der
zwischen der deutschen DIN- und der amerikanischen ASCII-Tastatur
umgeschaltet
werden kann. Bei gedrückter (und damit verriegelter) Taste ist die
deutsche
DIN-Tastatur aktiviert.
Hinweis:
Zusätzlich wird auch der Zeichensatz umgeschaltet.
ALT-Taste: Mit dieser Taste kann eine
alternative, selbstdefinierte Tastaturtabelle gewählt werden, in der
fast allen Tasten der
Schreibmaschinentastatur ein anderer Code zugeordnet werden kann. Dies
ist z.B. dann
hilfreich, wenn Texte in einer fremden Sprache geschrieben werden
müssen.
Die Definition solcher Tabellen erfolgt durch Speichern von bestimmten
Werten in besonderen Speicherplätzen (s.
Anhang
J).
TAB-Taste: Drücken der TAB-Taste
zusammen mit der SHIFT-Taste setzt an
der aktuellen Cursor-Position einen Tabulator-Stop, der durch Drücken
der
TAB-Taste angesprungen werden kann. Voreingestellt sind Tabulatorstops
alle
8 Spalten.
ESC-Taste: Die ESC-Taste
erlaubt zusammen mit den
Buchstabentasten A bis Z eine Reihe von Sonderfunktionen für die
Tastatur und den Bildschirm,
die im folgenden beschrieben werden. Zur Ausführung der gewünschten
Funktion
wird zuerst die ESC-Taste gedrückt und wieder losgelassen. Anschließend
wird
die gewünschte Buchstabentaste gedrückt:
|
Taste |
Funktion
|
|
A |
Der automatische Einfügemodus wird eingeschaltet. Es werden
solange Zeichen eingefügt, bis ESC-C gedrückt wird.
|
|
B |
Die aktuelle Cursor-Position definiert die untere
rechte Ecke eines Bildschirmfensters.
|
|
C |
Der automatische Einfügemodus wird ausgeschaltet.
|
|
D |
Die aktuelle Bildschirmzeile wird gelöscht und der
Bildschirm unterhalb dieser Zeile wird um eine Zeile nach oben
gerollt.
|
|
E |
Setzt den Cursor-Modus von Blinken auf
Konstantanzeige.
|
|
F |
Setzt den Cursor-Modus von Konstantanzeige auf
Blinken.
|
|
G |
Erlaubt akustisches Klingeln durch CTRL-G.
|
|
H |
Verbietet akustisches Klingeln durch CTRL-G.
|
|
I |
Fügt oberhalb der aktuellen Zeile eine neue Zeile auf
dem Bildschirm ein.
|
|
J |
Setzt den Cursor an den Anfang der aktuellen Zeile.
|
|
K |
Setzt den Cursor hinter das letzte Zeichen in der
aktuellen Zeile.
|
|
L |
Erlaubt Bildschirm-Aufrollen.
|
|
M |
Verbietet Bildschirm-Aufrollen.
|
|
N |
Schaltet den Bildschirm von Invers-Darstellung auf
Normal-Darstellung (nur 80-Zeichen-Schirm).
|
|
O |
Bewirkt ein Abschalten aller Modi (Blinken,
Unterstreichen, Revers).
|
|
P |
Die aktuelle Zeile wird vom Anfang bis zur
Cursor-Position gelöscht.
|
|
Q |
Die aktuelle Zeile wird von der Cursor-Position bis
zum Zeilenende gelöscht.
|
|
R |
Schaltet den Bildschirm von Normal-Darstellung auf
Invers-Darstellung (nur 80-Zeichen-Schirm).
|
|
S |
Schaltet Blockdarstellung für den Cursor ein.
|
|
T |
Die aktuelle Cursor-Position definiert die obere
linke Ecke eines Bildschirmfensters.
|
|
U |
Schaltet Strichdarstellung für den Cursor ein (nur
80-Zeichen-Bildschirm).
|
|
V |
Rollt den Bildschirm um eine Zeile nach oben.
|
|
W |
Rollt den Bildschirm um eine Zeile nach unten.
|
|
X |
Schaltet von einem 40-Zeichen-Monitor auf einen
80-Zeichen-Monitor um und umgekehrt.
|
|
Y |
Schaltet voreingestelle Tabulatorstops (alle 8
Spalten) ein.
|
|
Z |
Löscht alle eingestellen Tabulatorstops.
|
|
@ |
Löscht den Bildschirm ab der aktuellen
Cursor-Position.
|
|
CTRL-Taste: Zusätzlich zu den Funktionen, die mit speziellen
CTRL-Sequenzen im C64-Modus ausgelöst werden können (z.B. Farbwahl),
erlaubt der
C128-Modus eine Reihe von weiteren Funktionen, die durch Drücken einer
der folgenden
Tasten bei niedergehaltener CTRL-Taste ausgelöst werden können:
|
Taste |
CHR$-Code |
Funktion
|
|
B |
2 |
Schaltet den Unterstreichungsmodus für alle
angezeigten Zeichen ein (nur 80-Zeichen-Bildschirm).
|
|
G |
7 |
Löst ein akustisches Klingelzeichen aus.
|
|
I |
9 |
Löst einen Tabulatorsprung auf den nächsten
Tabulatorstop
aus.
|
|
J |
10 |
Führt einen Zeilenvorschub aus.
|
|
K |
11 |
Verbietet Umschaltung zwischen Klein/Groß- und
Groß/Grafik-Zeichensatz.
|
|
L |
12 |
Erlaubt Umschaltung zwischen Klein/Groß- und
Groß/Grafik-Zeichensatz.
|
|
O |
15 |
Schaltet Blinkdarstellung für alle angezeigten
Zeichen ein (nur 80-Zeichen Bildschirm).
|
|
X |
24 |
Setzt oder löscht einen Tabulator-Stop.
|
|
[ |
27 |
ESC-Code.
|
|
Achtung:
Die ESC- und CTRL-Funktionen können auch mit Hilfe der
PRINT-Anweisung in einem Programm ausgeführt werden. Z.B.: |
PRINT
CHR$(27)+"M" |
verbietet Bildschirmrollen.
|
PRINT CHR$(7) |
löst ein akustisches Klingelzeichen aus.
|
Bei aktivierter DIN-Tastatur gilt für die Verwendung der Tasten
zusammen mit der CTRL-Taste die ASCII-Tastaturbelegung.
Besonderheiten der DIN/ASCII-Tastatur
Anwender, die eine rein amerikanische Tastatur einsetzen wollen, können
mit dem Befehl
POKE 2757,129
[nur im
80-Zeichen-Modus]
die Unterstützung der Tastaturumschaltung durch das Betriebssystem
ausschalten. Diese Maßnahme sollte jedoch nur bei vorher aktivierter
ASCII-Tastatur (freigegebene
ASCII/DIN-Taste)
ergriffen werden und kann nur durch
Drücken des Reset-Knopfes wieder aufgehoben werden.
Hinweis:
Der vorstehende Absatz aus dem Handbuch ist in vielen Punkten
fehlerhaft. Mit POKE 2757,129 wird die ASCII/DIN-Taste zur
CAPS
LOCK-Taste
(man findet diese Beschriftung manchmal auch anstelle von ASCII/DIN
auf europäischen Tastaturen für den C128). Es ist auch nicht
erforderlich, den Reset-Knopf zu drücken, um diese Maßnahme rückgängig
zu machen. Ein einfaches POKE 2757,0 genügt vollkommen. Nach einem POKE
2757,129 wird u.a. die Umschaltung der Zeichernsätze im
80-Zeichen-Modus blockiert (nicht aber im 40-Zeichen-Modus), daher mag
die im Handbuch stehende irrige Behauptung kommen, dass dieser POKE nur
im 80-Zeichen-Modus funktioniere. Die eigentliche Funktion ist jedoch,
dass mit der ASCII/DIN-Taste ein ständiger Großschriftmodus (CAPS LOCK)
der Tastatur aktiviert werden kann, der im wesentlichen einem SHIFT
LOCK entspricht (ist allerdings der Groß/Grafik-Zeichensatz aktiv, ist
es eher ein "GRAPHIC LOCK").
Eine weitere Besonderheit der DIN-Tastatur stellt die Taste mit den
beiden Accents in der obersten Reihe der Schriebmaschinentastatur dar.
Wird
diese Taste gedrückt, so wird der Accent angezeigt, der Cursor bleibt
aber bei dieser Position stehen. Wird dann eine Buchstabentaste
gedrückt, so
prüft das Tastaturprogramm des Betriebssystems, ob diese
Zeichenkombination
erlaubt ist. Wenn nicht, wird nur der Buchstabe, andernfalls der
akzentuierte
Buchstabe angezeigt und der Cursor wird um eine Position nach rechts
gesetzt.
Damit Sie sich bei jeder aktivierten Tastatur auch zurechtfinden, sind
auf einigen Tasten, die bei den beiden wählbaren Tastaturen
unterschiedlich
belegt sind, sämtliche Belegungen vermerkt.
Hinweis:
Siehe auch
Anhang D.
Auszug aus dem Commodore C128 (D)
Bedienungshandbuch: Seite 4-1 bis 4-7
Überarbeitet und ergänzt von WTE