C128 NetLex

Commodore 128 Bedienungshandbuch
Commodore 128 System Guide



B. Die Speicherverwaltung mit der MMU

B.1.3 C128-ROM-Organisation

Der C128-Modus ist immer nach dem Einschalten oder nach einem Systemreset aktiv. Dieser Modus wird durch ein Bit im MMU-Konfigurations-Register kontrolliert. Im C128-Modus beansprucht die MMU den Speicherbereich ab Adresse $FF00 und im Ein/Ausgabe (I/O)-Bereich den Platz ab Adresse $D500. Die Benutzung der MMU-Register, die ab $FF00 angelegt sind, erlaubt die Speicherverwaltung ohne Beanspruchung der Register im I/O-Bereich und gewährleistet damit ein Minimum an Speicherplatzverlust. Im C64-Modus belegen die MMU-Register keinen Speicherplatz, obwohl die MMU immer noch von der Hardware für die Speicherverwaltung benutzt wird.

Die ROMs im C64-Modus entsprechen denen des Commodore 64. Das interne BASIC und das Betriebssystem des C128 versorgen den C64-Modus mit dem normalen Commodore 64 Betriebssystem. Dazu wird ein Teil des ROMs, der im C128-Modus verwendet wird, dupliziert.

Im C128-Modus stehen bis zu 48 kByte Systemsoftware zur Verfügung. Wieviel davon genutzt wird, wird durch geeignete Steuer-Software bestimmt. Da nicht benötigte Teile des Betriebssystems einfach weggeschaltet werden, ist ein schnellerer Zugriff auf den dahinterliegenden RAM möglich.

Die in der Speicheraufteilung nach Bild B.1 erwähnten externen ROMs werden im C64-Modus verwendet und gehorchen den C64-Regeln in bezug auf Speicherumschaltung, d.h. Steckmodule schalten sich selbst über die EXROM- und GAME-Steuerleitungen ein.

Externe ROMs im C128-Modus gehorchen den Regeln ähnlich dem TED-Schema für ROM-Umschaltung, d.h. sie werden bei der Systeminitialisierung abgefragt, um zu prüfen, ob sie vorhanden sind und mit welcher Priorität sie zugeschaltet werden.

Diese Methode ist weitaus flexibler als eine verdrahtete ROM-Austauschmethode, denn Betriebssystem- und BASIC-ROM können von einem Anwenderprogramm gegen
anwenderspezifische ROMs getauscht oder auch ganz einfach weggeschaltet werden. Eine solche Speichermanipulation wird durch Beschreiben des MMU-Konfigurations-Registers bei der Adresse $D500 oder $FF00 erreicht.

Die Hardware hat die Fähigkeit, die vorher eingegebenen Werte für eine bestimmte Konfiguration zu speichern und erzwingt das Laden des Konfigurations-Registers, in dem eines der Lade-Konfigurations-Register (LCR) beschrieben wird. Dies erlaubt dem Programmierer z.B. dadurch jederzeit Zugang zu einer RAM-Speicherbank zu haben, daß ein ROM in dieser Speicherbank durch Voreinstellung nicht eingeschaltet wird.


Auszug aus dem Commodore C128 (D) Bedienungshandbuch: Seite B-3 bis B-4


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Erstellt von WTE, am 07. März 2012; überarbeitet am 15. Januar 2013