(wte) Die Redaktionsente der GO64! hat mal wieder zugeschlagen. Wie vielleicht viele Leser schon geahnt haben, war die Meldung über die Siliciumgrafik im Innern der neuen Gigahertz-CPUs von Intel ein (verspäteter) Aprilscherz. Wer sich die Mühe machte, und die angegebene Internetadresse des National High Magnetic Field Laboratory (http://micro.magnet.fsu.edu/creatures/) aufgerufen hat (in der URL im Aprilheft der GO64! war leider ein kleiner Tippfehler, aber diese Homepage gibt es wirklich!), fand dort alles mögliche, nur nicht die "C64rulez"-Abbildung. Allerdings sind dort zum Ausgleich viele andere schöne (und echte!) Siliciumgrafiken zu betrachten.

Die Fälschung entstand in wenigen Schritten, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, an einem PC. Als erstes suchte ich mir (auf der "creatures"-Homepage) eine passende Vorlage.

[pic_longhorn.jpg]: Die "unschuldige" Vorlage.

Hier war ein passend großes Feld für meine Manipulationen. In einer Textverarbeitung erstellte ich mit dem TrueType-Font "commodore64-v511.ttf" von Devin D. Cook [Zip-Archiv 39KB] den Text in der passenden Größe und mit dem Attribut "Umriss". Dieser Font enthält auch das Commodoresymbol.

Den Text transferierte ich mit Kopieren und Einfügen in eine Bildbearbeitungssoftware. Damit wurde der Text zur Grafik, die erst invertiert und dann mit einem Weichzeichner behandelt wurde.

[pic_64-1.jpg]

Mit einem Solarisations-Effektfilter (Überbelichtung führt zur Kantenverdoppelung), einem erneuten Invertieren und diversen Anpassungen in der Farbgebung entstand die nächste Zwischenstufe.

[pic_64-2.jpg]

Durch gut dosierte Anwendung eines Weichzeichnereffekts und mit weiteren kleinen Korrekturen in der Farbpalette gelangte ich dann zum fertigen Textbild.

[pic_64-3.jpg]

Dieses wurde in die Vorlage eingefügt. Ein paar kleinere Pixelkorrekturen von Hand folgten und das gefälschte Bild war perfekt.

[pic_64rulez.jpg]: Der C64 - wahrlich ein gigastarkes Phänomen!
Ob er irgendwann doch noch mal als Siliciumgrafik verewigt wird?

Wie man zugeben muss, sind die Linien im Text und die Linien der Leiterbahnen weder von der Farbe noch von der Struktur her zu unterscheiden.

Der C64 als Siliciumgrafik in der Pentium-CPU ist bisher nur eine Phantasie. Aber vielleicht setzt ja irgendwann irgendwo irgendein Chipdesigner diese Phantasie in die Realität um. Möglich ist natürlich auch, dass eine solche (oder eine ähnliche) Grafik bereits in der Pentium-CPU existiert und nur noch nicht entdeckt wurde!? Also Leute, schraubt alle Intel-PCs auf deren Ihr habhaft werden könnt, hebelt die CPU heraus und knackt das Gehäuse! Mit einem geeigneten Mikroskop kann man dann ja feststellen, ob nicht vielleicht doch ...

Reinhard Kratzberg